Das einfache Leben der Nonny Kretscheisen

25 02 2015


        
    „Ihr hattet doch gerade Frühstück!“ – „Ja das war das Erste, aber was ist mit dem Zweiten Frühstück?“ (Aragon & Pippin)

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Ein gutes Frühstück ist ein guter Start in den Tag und auch ein guter Start in unseren Blog-Special, das einfache Leben der Nonny Kretscheisen.

An einem gewöhnlichen Morgen, wenn wir nicht schon um 7 Uhr zu Bergtouren aufbrechen, stehen wir gegen 8 Uhr auf, legen eine Leserunde mit frisch gekochtem Espresso (Espresso Latte nennen wir’s) ein, an einem kalten Morgen sogar eingemummelt im Schlafsack. Zwischen 10-11 Uhr bereiten wir dann unser dekadentes Frühstück zu: selbstgeröstetes Müsli (bestehend aus Haferflocken, Erdnüssen, Sonnenblumenkernen, Rosinen, Datteln, Kokusnussflocken und Zimt) mit gaaaanz viel verschiedenem Obst und Milch. Dazu noch jeweils 2 Scheiben Toastbrot je nach Belieben (mit dem guten Manuka Honig, Peanut Butter Jelly, Käse und auf gar keinen Fall Marmite). Auch hierzu gibt es einen Espresso Latte.

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Frisch gestärkt und gewaschen (Katzenwäsche und Zähneputzen) geht’s dann auf die verschiedensten Tagestouren, die ihr ja aus unseren anderen Einträgen kennt.

Abends kommen wir dann wieder hungrig und müde zu unserer fahrbaren Bleibe zurück und kochen erst mal groß auf. Dann gibt es das gleiche Spiel wie beim Frühstück: Statt Müsli mit Früchten gibt es einen frischen Salat mit verschiedenstem Gemüse und statt Brot gibt es abwechslungsreiche Kost aus der deutschen, mediterranen, asiatischen oder manchmal auch mexikanischen Küche. Und wenn wir uns mal an einem Campingplatz mit Ofen befinden, hat sich bisher immer Lachs mit Rosmarinkartoffeln als Favorit bewährt. Dazu gibt’s manchmal noch ein Bier und Nonny Kretscheisen ist rundum zufrieden.

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Sobald die Sonne untergeht und es kalt draußen wird, meldet sich auch schon unsere innere Uhr und wir werden schlagartig müde. Dies heißt, fix Zähneputzen und ab in die Falle, nachdem der Abwasch getan ist. Da ja auch der Kopf gefordert werden muss, endet auch der Tag wie er begonnen hat mit einer Lesestunde, bis die Augen zufallen.

Dann wird unter unserem herrlich pinken Moskitonetz der Schönheitsschlaf abgehalten bis zum nächsten Morgen. Vom Paradies brauchen wir nicht zu träumen, da wir uns ja darin befinden.

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Unsere Schnapsnase hier, hat stets für Weihnachtsfeeling gesorgt und torkelt bei den kurvenreichen Strecken auf unserer Armatur rum. Bald ist jedoch Zeit für unsere Osterdekoration.

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Eure Nonny



Sandstrand-zu-Sandstrand-Stress

26 01 2015

„Was ist denn das?“ – „Ein Bierkrug.“ – „Solche Bierkrüge gibt’s? … Ich hol mir auch einen!“ – „Du hattest doch schon einen ganzen halben.“ (Pippin & Merry)

 

Seit unserem letzten Eintrag sind mittlerweile sind schon wieder zwei Wochen vergangen und wir haben jede Menge neue Eindrücke gesammelt. Daher wird’s mal wieder Zeit, diese mit euch zu teilen.

Seitdem wir Bob, unsere Familienkutsche in unserem Besitz haben ist es uns möglich die ganze schöne Landschaft um Auckland zu erkunden. Mit von der Party(ie) bei unserem zweiten Piha-Besuch waren Dion und John, zwei sehr naive Neuseeländer (Nora’s Eltern sind schwarz und sie fährt seit 10 Jahren mit dem Führerschein ihrer Schwester), die uns für die crazy-Germans halten und sich als Ziel gesetzt haben, Deutsch zu erlernen. Ihre Lieblingswörter sind: Titten, Krankenwagen, Nein nein nein nein nein und Schnick Schnack Schnuck. Noch dazu sind die Neuseeländer sehr ängstlich. Dies stellte sich heraus als wir den hohen Felsen am Strand erklommen haben. Dieser unbeschreibliche Ausblick und diese idyllische Ruhe zwingen einen regelrecht dazu bis zum obersten Ende zu klettern.

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Weniger ängstlich sind sie jedoch, wenn es darum geht Bier-Pong – äh Rum-Cola-Pong zu spielen. So viel möchten wir dazu nicht schreiben, nur, dass wir wissen wo wir herkommen (wir bevorzugen Bier) und es uns am darauffolgenden Tag verdienterweise sehr schlecht ging. 🙂

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Außerdem durften wir die Erfahrung machen, was es bedeutet, wenn schwarzer Sand heiß wird. Falls ihr mal zu einem schwarzen Sandstrand kommt, nehmt euch festes Schuhwerk mit, wenn ihr keine Blasen an den Fußsohlen haben wollt.

 

Unser nächster Ausflug führte uns auf Waiheke Island, eine 40 Minuten-Fahrt mit der Fähre von Auckland entfernte Insel. Hier haben wir uns zum ersten Mal Mountainbikes ausgeliehen und durften wieder mal feststellen wie vertrauenswürdig Neuseeländer sind. Name und Geburtsdatum reichen ihnen völlig aus um die Mountainbikes auszuleihen. Theoretisch hätten wir ziemlich gute Räder für 35$ gehabt, würde uns dann nicht das schlechte Gewissen plagen. 😛 Beim radeln hatte man das Gefühl als gäbe es mehr Bergauf als Bergab, aber die schweißtreibende Anstrengung war es definitiv wert, da traumhaft-weiße Sandstrände und türkisfarbenes Meer auf uns gewartet haben.

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Zwischendurch waren wir mit Sicherheit an noch weiteren schönen Sandstränden, wo uns aber jegliche Erinnerung abhanden gekommen ist. Aber da war’s bestimmt auch sehr schön. (Das kommt davon wenn man nicht regelmäßig einen Blog schreibt und von Sandstrand-zu-Sandstrand-Stress geplagt wird, haha.)

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Von Abenteuern gepackt wollten wir auch gleich unseren nächsten Inselbesuch starten. Diesmal sind wir auf Rangitoto gelandet, eine Vulkaninsel, ohne jegliche Zivilisation, nur Vulkangestein und ein paar Büsche und Bäume, die es schaffen in dieser kargen Landschaft zu überleben. Etwa 3 Stunden hat es gedauert, bis wir den Krater zu Fuß erklommen haben. Damals, als der Vulkan noch aktiv war, hat die Lava sich ihren Weg durchs Gestein gesucht und somit ein paar Höhlen hinterlassen welche wir mit einer Stirnlampe ausgerüstet auch besteigen konnten.

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Letzte Woche hat uns Bob auf unseren ersten Zwei-Tages-Trip zuverlässig begleitet (Der Schlafkomfort muss noch ein wenig optimiert werden). Diesmal führte es uns nach Coromandel, einer Halbinsel östlich von Auckland, geschmückt von traumhafter Natur und unzähligen Sandstränden, die zu den schönsten Stränden der Welt zählen. Die Fahrt durch Coromandel hat uns ein wenig an die Dolomiten erinnert, ein ständiges Auf-und-Ab bei einer Maximalgeschwindigkeit von 30 km/h. Unsere erste Nacht im Auto haben wir am Hot Water Beach verbracht. Dort durften wir uns von dem Rassismus der Sandfliegen überzeugen: Zwei Deutsche, ein Franzose, ein Brasilianer und ein Kiwi (Neuseeländer) sitzen auf der Terrasse, wer wird gestochen? – Alle, außer der Kiwi. Die einzige Möglichkeit diesen Sandfliegen zu entkommen ist „Keep moving“, also haben wir uns gleich zweimal in dieser Nacht zum Strand aufgemacht um den prächtigen Sternenhimmel zu bestaunen und „hot water“ zu finden. Letzteres blieb leider aus, da Ebbe und Flut nicht auf unserer Seite waren.

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Wieder daheim angekommen haben wir zusammen mit Auckland seinen 175. Geburtstag gefeiert. Es gab Bier, Pizza, richtig dekadentes Eis und ein Feuerwerk obendrauf.

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Bis zum nächsten Mal. Auf Wiedersehen. Pfiad Eich. Tschüss. See you later. Ka kite ano.

Eure Nonny



Das Leben in Onehunga (ausgesprochen Onnehanga)

10 01 2015

„Das tun alle, die solche Zeiten erleben, aber es liegt nicht in ihrer Macht, dass zu entscheiden. Wir müssen nur entscheiden, was wir mit der Zeit anfangen wollen, die uns gegeben ist.“ (Gandalf)

Neuseeland, ein Land mit 4 Mio. Einwohner und 40 Mio. Schafen, die zwischen tollen großen Kletterbäumen frei umherirren. Und trotzdem gab es kein Lamm bei unserem ersten BBQ mit den Kiwis. Alles hier in Auckland erinnert eher an Amerika oder Holland, wenn man die Baukunst mit in Betracht zieht. Mit unseren täglichen Übungen mit dem TRX-Band haben wir schon fast die Haustür und die komplette Veranda aus allen Ankerungen gerissen. Deshalb befinden wir uns nun ständig im One Tree Hill – Park, der übrigens ein Vulkan von ca. 60 weiteren Vulkanen rund um Auckland ist. Hier sieht es tatsächlich aus wie im Auenland. Hügel wo man hinschaut, übersät mit saftig grünen Wiesen.

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Aber Auckland kann auch anders: knappe 6 km östlich vom Hafen befindet sich Mission Bay. Von dort aus kann man noch viele weitere Vulkane sehen und außerdem das türkisfarbene Meer, das nach gefühlten 100 m immer noch knietief zu sein scheint. Diesmal haben wir uns hier nur den Fußrücken verbrannt, denn man lernt ja dazu: Die gute Mischung besteht aus 50+ Sonnencreme für den Körper und 70+ für das Gesicht… und man wird erstaunlicherweise immer noch braun.

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Im Laufe der letzten Woche haben wir außerdem dazugelernt, dass es in Neuseeland niemals verkehrt sein kann, sich mit Barkeepern anzufreunden. In der örtlichen Kneipe kostet das Bier im Durchschnitt 9 NZ$ (6 €), da rentiert es sich doch, das eine oder andere Getränk umsonst zu bekommen. Aber Neuseeländer sind ja nett und offen, daher findet man hier schnell Freunde.

Am 8. Januar war es dann endlich soweit: Wir haben uns mit einem dänischen Pärchen getroffen, die sehr glücklich schienen, ihren Van mit komplettem Camping-Equipment an Backpacker weiterzugeben. Also sind wir nach einer kurzen Probefahrt (an Linksverkehr gewöhnt man sich sehr schnell) auch gleich zur Post gestiefelt, denn hier registriert man in Neuseeland sein Auto. Gleich am nächsten Tag haben wir mit Stolz unseren 20 Jahre alten Van ausgeführt und zwar nach Piha: eine wunderschöne Küste, berühmt durch seine schwarzen Sandstrände und dem umliegenden Dschungel, nur knapp eine Stunde von Auckland entfernt.

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Um ins Meer zu hüpfen war es leider etwas zu kalt an diesem Tag, daher haben wir uns durch den Dschungel gekämpft und wurden mit einem etwa 40 m hohem Wasserfall, unter dem man schwimmen konnte, belohnt. Das klingt jetzt alles so daher gesagt, tatsächlich ist es aber unvorstellbar schön und eine aufregende Erfahrung durch den Dschungel zu laufen, umgeben von riesigen Palmen, Lianen, Bachläufen und Vögel, die ganz ungewohnte Melodien singen.

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Heute durfte unser Auto namens Bob alleine in der Sonne entspannen, da von Januar bis März jedes Wochenende, kleine Konzerte und Filmvorstellungen in den umliegenden Parks stattfinden. Im Three Kings Reserve (ein 45 min Fußweg von unserer Bleibe) durften wir 3 h zu neuseeländischer Reggae Live Musik tanzen. Und obwohl die Veranstalter für Sunblocker gesorgt haben, hat sich eine von uns doch wieder leicht ihren Rücken verbrannt. Soviel zum Thema „Man lernt aus seinen Fehlern“. 🙂

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Eure Nonny

 



New Years day in Auckland

1 01 2015

„Stopp! Wir müssen umkehren. Ich hab mein Taschentuch vergessen.“ (Bilbo)

Dieses Zitat haben wir gewählt, da uns direkt bei unserer Ankunft in Auckland ein Missgeschick passiert ist. Bei der Passkontrolle ist uns aufgefallen, dass einer von uns beiden ihr Visum im Flugzeug vergaß. Das bedeutet, dass wir nach 45 Stunden und 20.000 km zurückgelegtem Weg völlig erledigt zum Flieger zurück mussten – und zwar schnell! Da die Überschrift schon bekannt gibt, dass wir in Auckland sind, hatten wir also Erfolg damit das verlorene Visum zurück zu erlangen.

Angekommen in Onehunga (ausgesprochen Onehanga oder Wonhanga, bisher stehts 2:1 nach einheimischer Umfrage) erinnerte uns die Unterkunft für den nächsten Monat tatsächlich in einem Punkt an eine Hobbithöhle: Die Türknäufe befinden sich ungefähr auf Kniehöhe und bereiten dem ein oder anderen Nicht-Hobbit irgendwann Rückenschmerzen, die wir eigentlich nicht gebrauchen können da wir jetzt schon Muskelkater vom Backpacken haben. 🙂

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Das Bedürfnis nach Vitaminen, die im Flugzeug leider ausblieben, hat uns unsere erste Lehre ziehen lassen: Eine Zitrone, die sich als eine Orange tarnte, gab uns zwar die nötigen Vitamine, aber dazu auch das verzogene Gesicht. Zitronen lassen sich im Übrigen hervorragend pellen.

Nicht nur das Haus ist wunderschön und gemütlich (auch wenn ein Christbaum zur Sommerzeit eher unpassend erscheint), sondern auch der erste Blick in den Garten ließ uns staunen. Selten haben wir einen so perfekten Rasen gesehen. Doch der Schein trügt öfter als man denkt. Genauso wie der Christbaum ist auch der Rasen aus Plastik, was wir übrigens auch des Öfteren in Auckland erleben durften.

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Aber zum Glück haben wir noch einen echten Rasen im Albert Park an der Victoria Street finden können, nachdem wir den kompletten Hafen erkundet haben.

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Dort ist ein normaler Eiskaffee übrigens ein halber Liter in einem Krug, so wie bei uns das Bier.

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Der Hafen erinnerte uns sehr an Italien, aber doch anders.

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Immerhin der Himmel ist der Selbe. 🙂

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Aber nochmals zurück zum Albert Park, dort durften wir dann auch erleben was es bedeutet unter einem Ozonloch zu leben, da wir durch den Wind am Hafen die intensive Sonne etwas unterschätzt haben. Jetzt passen wir farblich zu den Krebsen am Strand.

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Zusammengefasst, unser erster Tag in Auckland war super. Neuseeländer sind nicht nur so freundlich, dass sie dir ungefragt den Weg zeigen, sondern sie bedanken sich nach jeder noch so kurzen Fahrt beim Busfahrer für das sichere Überbringen.

Wir sind gespannt darauf, was wir in den nächsten Tagen noch so aus Auckland zu berichten haben.

Eure Nonny