In 21 Tagen durch den Süden

19 05 2015

 

 

„Hier an den Ufern des Meeres endet unsere Gemeinschaft, ich will nicht sagen weinet nicht, denn nicht alle Tränen sind vom Übel bestimmt.“ (Gandalf)

Nachdem wir Castle Hill verlassen hatten war es bereits Ende April. Und da der Winter nicht auf sich warten lässt, entschieden wir uns den Süden der Südinsel abzuklappern bevor uns die Zehen abfrieren. Daher umfasst dieser Blogeintrag unsere letzten Wochen auf der Südinsel:

Beginnen wir am Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands mit Schnee bedeckt und seinen fast 4000 Metern ragt er aus der Erde hervor. Mittlerweile haben wir nur noch Ed, den Ir(r)en im Schlepptau, der mit uns den Glacier Walk erleben durfte. Und wir hatten natürlich mal wieder mega Glück mit dem Wetter. Morgens aufgewacht, im Nebel losgestiefelt, war vom Mount Cook noch keine Spur, doch unsere Intuition nach gutem Wetter hat uns reich belohnt. So wurde diese Wanderung zu einer ganz Besonderen – denn nach und nach zog der Himmel auf und gab seine prächtige Natur preis.

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Der Weg vom Mount Cook zurück zum Highway führt an einem 50km langem See vorbei, dem Lake Pukaki… etwas frisch, aber doch erfrischend… und zur Hauptattraktion der Passanten wurden wir auch noch.

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Nun gings auch gleich weiter nach Wanaka – von uns zur schönsten Stadt Neuseelands auserkoren. Sowohl viele Wander- und Klettermöglichkeiten als auch einen wunderschönen See hat dieser von Bergen umringte Ort zu bieten. Auch das Kino mit seinen ofenfrischen Cookies unterschied sich von gewöhnlichen Kinos. Alle Wege führen durch Wanaka. Somit haben wir diesen Ort auch zwei Mal besucht, sind insgesamt über eine Woche verblieben und haben diese mit Klettern, Full-Moon-Party, genialen Leuten, gutem Essen und Erdbeben verbracht. Außerdem bestaunten wir hier den Rob Roy Glacier bei einem halbtägigen Hike.

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Weiter gen Süden, vorbei an Queenstown und Glenorchy, bis die Straße nicht mehr weiterführte fanden wir uns plötzlich bei Nacht am Startpunkt des Routeburn Tracks wieder, einer der Great Walks in Neuseeland. Hier haben wir an einem Tag den schönsten Part bewältigt und sind bis zum höchsten Punkt gelangt, vorbei an Flüssen, den Neuseeland typischen Jadefelsen, Seen und einer atemberaubenden Aussicht.

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Und es geht noch ein Stück südlicher – Milford Sound. Mit über 200 Regentagen im Jahr und der Ort mit dem höchsten Niederschlag auf der ganzen Welt hatte Nonny natürlich wieder Mal Glück – 2 Tage strahlendster Sonnenschein und nicht ein Tropfen Regen! Hier wurde zuerst der Gertrude Saddle bewältigt, einer der schönsten Hike’s bisher mit Aussicht über ganz Milford Sound.

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Am zweiten Tag haben wir uns eine zweieinhalbstündige Bootsfahrt durch den Fjord gegönnt. Dieser ist 15 km lang, Berge, die bis zu 1700 m senkrecht aus dem Meer hervorragen und knapp 200 m hohe Wasserfälle – ein beeindruckender Ort.

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Auf dem Rückweg, vorbei an einem Wasserfall, haben wir auch noch Bekanntschaft mit den frechen Keas gemacht.

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Jetzt aber genug vom kalten Süden…

… und mal wieder vorbei an Castle Hill, diesmal bei stärkstem Wind. Da hätte man Nonny fast anbinden müssen.

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Etwas das schon ganz lang auf unserer Liste stand und bisher nicht umgesetzt werden konnte: Kajakfahren und zwar durch die Marlborough Sounds. Genau genommen in Elaine Bay hat uns Neil, freundlicher Rock’n’Roll-hörender Kajakvermieter, in einem Doppelkajak auf das Meer gesetzt. Hier haben wir die nördlichen Fjorde der Südinsel erkundet und dies – wie so selten – bei bestem Wetter und ruhiger See. Belohnt wurden wir nicht nur mit Quallen und Robben, sondern auch mit unzähligen Privatstränden, welche unsere zwei letzten Tage auf der Südinsel den krönenden Abschluss verliehen. Zum Ende durften wir sogar noch die Single-Kajaks ausprobieren und somit ist klar – dies war garantiert nicht unsere letzte Kajaktour!

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So toll es auch war… man soll aufhören wenns am Schönsten ist. Und somit befinden wir uns gerade eben auf der Fähre Richtung Wellington, gespannt auf den östlichen Teil der Nordinsel!

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Eure Nonny



Boulderparadies Castle Hill

11 05 2015

„Ein seltsames Geschick, dass wir so viel Angst und Zweifel erdulden, wegen eines so kleines Dinges.“ (Boromir)

 

Castle Hill, vom Dalai Lama als ein spirituelles Zentrum des Universums bezeichnet, ebenso einer der Drehorte von “Chroniken von Narnia” und auch für uns einer der schönsten und meist besuchten Orte hier in Neuseeland. Nachdem wir unseren Potato-Grading-Abschluss mit Auszeichnung (summa cum potatus) errungen haben, haben wir uns Mitte April nach Christchurch aufgemacht um dort Gert und Ed wieder einzusammeln. Besser gesagt hat man uns eingesammelt…

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Da wir alle nicht so die Stadtaffen sind, hielten wir es für die beste Idee, uns bei Eiseskälte und Regen nach Castle Hill aufzumachen. Der Regen hat sich dann auch schnell zu einem (der Belgier würde sagen) Schneesturm entwickelt umso höher wir in die Berglandschaft vorgedrungen sind.

Das gute an diesem verfrühten Schneesturm war, dass wir den darauffolgenden Tag mit einer Schneeballschlacht beginnen durften. Außerdem haben wir ein Ebenbild von Schnapsnase geschaffen… mehr hat der Schnee nicht hergeben können.

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Auch dieses Mal hat uns das Glück wieder verfolgt und der Schnee ist gleich am nächsten Tag wieder gewichen, die Temperaturen sind gestiegen, die Sonne hat ihren Weg durch die Wolken gefunden … und somit konnte der Spaß in Castle Hill und auch Flock Hill beginnen. Mit einem Crash-pad (das blöde und evtl. schmerzhafte Stürze etwas angenehmer machen soll) unterm Arm, den Kletterschuhen, Magnesium und einer Zauberbürste am Rucksack und nicht zu vergessen viel Motivation, Geduld, Technik und Kraft haben wir gefühlte 1000 Boulder erklommen … bis die Haut sich von den Fingern gelöst hat.

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Einer der vielen Boulder hatte es besonders in sich: er konnte nur bewältigt werden indem wir in unseren Superheldenanzug geschlüpft sind. Sobald dann alle zu Super-Lady-Bug konvertiert sind wurde der böse, mächtige Boulder bekämpft, vernichtet und von Ed sogar gesurft.

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Wir haben gelernt, dass man Superheldenanzüge AUF KEINEN FALL unbeobachtet rumliegen lassen darf: Sie machen sich selbstständig! Und dazu verlangen sie auch noch, dass man ihren „Ass spotted“ (auch Superheldenanzüge können mal fallen… selten aber möglich).

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Da es sich nachts so schlecht klettert mussten wir diese woanders verbringen. Zuerst verschlug es uns zu einem sehr nahegelegenen Campground. Hier haben wir Pablo kennengelernt – nur 1-2 Mal gesichtet, aber jede Nacht gehört. Außerdem hinterließ er überall seine Spuren. Pablo schien ein Feinschmecker gewesen zu sein. Nur das Beste vom Besten kam auf den Tisch und erleichtert hat er sich auf diesem auch noch. Zum Glück betraf das Problem nur die Männer. Wer es jetzt immer noch nicht verstanden hat: Bei Pablo handelt es sich um eine Maus. Auch während einem kompletten Frühjahrsputz, wurde Pablo zwar gesichtet, aber niemals gefangen (Ed: „There is this filthy motherfucker“). Aus verlässlichen Quellen wissen wir, dass sich Pablo mittlerweile im Mäusehimmel befindet, fahrend auf einem blauen Radl, dies natürlich in Lederhosn. Dies ist strikt gegen unseren Willen geschehen, auch dafür waren wieder die Männer verantwortlich.

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Die restlichen Nächte haben wir demnach an einem wunderschönen und vor allem mäusefreien See verbracht.

Eine ganze Woche war das schöne Wetter auf unserer Seite doch dann mussten wir uns leider verabschieden … aber man sieht sich immer 4 bzw. 5 Mal im Leben 😉

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 Eure Nonny 








Potatoes gonna potate

8 05 2015

 

„Ich weiß was ich zu tun habe … und ich habe Angst davor.“ (Frodo)

Nach 2 1/2 Monaten Rumreiserei haben wir uns doch mal dazu entschlossen, frische Farmluft zu atmen. Hier haben wir unseren Chef und Freund Mr. Jim Potato kennengelernt.

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Auch wenn er uns auf der Erntemaschine frieren, stehen und vor allem hart arbeiten ließ, waren die 12 Stunden-Tage dank unserer Kollegen und den Pausenaktivitäten doch immer eine Morts-Gaudi.

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20150331_130043Meist standen wir zu fünft auf der Erntemaschine und haben Mc Donald’s Kartoffeln von Dreck, Stöcken, Steinen und verrotteten Kartoffeln befreit um die Menschheit noch dicker zu machen. Gelegentlich wurde mit den Kartoffeln auch mal Handball gespielt oder sie fielen dem Cricket-Schläger zum Opfer.DSC_4377

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Auf jeden Fall haben sie uns durch ihre lustigen und einzigartigen Formen stets wieder ein Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert. Auch im Ofen machen sie eine gute Figur.

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Man kann jedenfalls sagen, dass uns die Arbeit bis in unseren Schlaf verfolgt hat, denn sogar da wurden „potatoes gegraded“oder auch die Nora.

Nach der Arbeit haben wir uns langsam aber sicher Jim’s Haus zum Eigen gemacht, indem wir ihn bekocht, bzw. bemuttert haben. So wurde auch der Stein ins Rollen gebracht und gelegentlich kamen alle Kollegen vorbei, sei es zum Karten spielen, Siedler spielen, auf ein Bierchen oder einfach nur zum gemütlichen Zusammensitzen.

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Zu Ostern, was auch gleichzeitig der Geburtstag unserer tschechischen Kollegin Michaela war, hat Jim zum großen Fest eingeladen. Hier wurden nicht nur 4 große Kuchen vernichtet, sondern auch diverse deutsche Trinkspiele ausgepackt (ja natürlich haben die europäischen Frauen beim Flunkyball gegen die Männer gewonnen!).

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Mittlerweile ist Jim’s Haus zu unserem Zuhause in Neuseeland geworden und wir kehren hier immer gerne bei jeder Durchreise zurück.