Boulderparadies Castle Hill
11 05 2015„Ein seltsames Geschick, dass wir so viel Angst und Zweifel erdulden, wegen eines so kleines Dinges.“ (Boromir)
Castle Hill, vom Dalai Lama als ein spirituelles Zentrum des Universums bezeichnet, ebenso einer der Drehorte von “Chroniken von Narnia” und auch für uns einer der schönsten und meist besuchten Orte hier in Neuseeland. Nachdem wir unseren Potato-Grading-Abschluss mit Auszeichnung (summa cum potatus) errungen haben, haben wir uns Mitte April nach Christchurch aufgemacht um dort Gert und Ed wieder einzusammeln. Besser gesagt hat man uns eingesammelt…
Da wir alle nicht so die Stadtaffen sind, hielten wir es für die beste Idee, uns bei Eiseskälte und Regen nach Castle Hill aufzumachen. Der Regen hat sich dann auch schnell zu einem (der Belgier würde sagen) Schneesturm entwickelt umso höher wir in die Berglandschaft vorgedrungen sind.
Das gute an diesem verfrühten Schneesturm war, dass wir den darauffolgenden Tag mit einer Schneeballschlacht beginnen durften. Außerdem haben wir ein Ebenbild von Schnapsnase geschaffen… mehr hat der Schnee nicht hergeben können.
Auch dieses Mal hat uns das Glück wieder verfolgt und der Schnee ist gleich am nächsten Tag wieder gewichen, die Temperaturen sind gestiegen, die Sonne hat ihren Weg durch die Wolken gefunden … und somit konnte der Spaß in Castle Hill und auch Flock Hill beginnen. Mit einem Crash-pad (das blöde und evtl. schmerzhafte Stürze etwas angenehmer machen soll) unterm Arm, den Kletterschuhen, Magnesium und einer Zauberbürste am Rucksack und nicht zu vergessen viel Motivation, Geduld, Technik und Kraft haben wir gefühlte 1000 Boulder erklommen … bis die Haut sich von den Fingern gelöst hat.
Einer der vielen Boulder hatte es besonders in sich: er konnte nur bewältigt werden indem wir in unseren Superheldenanzug geschlüpft sind. Sobald dann alle zu Super-Lady-Bug konvertiert sind wurde der böse, mächtige Boulder bekämpft, vernichtet und von Ed sogar gesurft.
Wir haben gelernt, dass man Superheldenanzüge AUF KEINEN FALL unbeobachtet rumliegen lassen darf: Sie machen sich selbstständig! Und dazu verlangen sie auch noch, dass man ihren „Ass spotted“ (auch Superheldenanzüge können mal fallen… selten aber möglich).
Da es sich nachts so schlecht klettert mussten wir diese woanders verbringen. Zuerst verschlug es uns zu einem sehr nahegelegenen Campground. Hier haben wir Pablo kennengelernt – nur 1-2 Mal gesichtet, aber jede Nacht gehört. Außerdem hinterließ er überall seine Spuren. Pablo schien ein Feinschmecker gewesen zu sein. Nur das Beste vom Besten kam auf den Tisch und erleichtert hat er sich auf diesem auch noch. Zum Glück betraf das Problem nur die Männer. Wer es jetzt immer noch nicht verstanden hat: Bei Pablo handelt es sich um eine Maus. Auch während einem kompletten Frühjahrsputz, wurde Pablo zwar gesichtet, aber niemals gefangen (Ed: „There is this filthy motherfucker“). Aus verlässlichen Quellen wissen wir, dass sich Pablo mittlerweile im Mäusehimmel befindet, fahrend auf einem blauen Radl, dies natürlich in Lederhosn. Dies ist strikt gegen unseren Willen geschehen, auch dafür waren wieder die Männer verantwortlich.
Die restlichen Nächte haben wir demnach an einem wunderschönen und vor allem mäusefreien See verbracht.
Eine ganze Woche war das schöne Wetter auf unserer Seite doch dann mussten wir uns leider verabschieden … aber man sieht sich immer 4 bzw. 5 Mal im Leben 😉